Liebe SoftMaker-Kunden,

im zweiten Teil unserer Serie „Tipps und Tricks“ erklärt Ihnen unser Gastautor und SoftMaker-Volunteer Klaus Bailly, wie Sie ein umfangreiches TextMaker-Dokument in Form einer Broschüre drucken können – also so, dass beispielsweise auf DIN-A4-Blättern im Querformat jeweils links und rechts eine Seite steht. Das Ziel ist, im Ausdruck einen Stapel Blätter zu bekommen, der nur noch in der Mitte gefaltet werden muss, um ein Booklet zu erhalten.

Gehen Sie wie folgt vor:

1. Dokument vorbereiten

Obwohl es naheliegend erscheint, dürfen Sie für Ihr Dokument kein Doppelseiten-Layout anlegen, also weder Papier im Querformat mit zweispaltigem Text noch zwei nebeneinanderstehenden Textrahmen. Das sieht zwar auf dem Bildschirm wie zwei aufgeschlagene Buchseiten aus, macht aber einen Ausdruck als Broschüre unmöglich. Verwenden Sie stattdessen ein ganz normales Layout mit regulären Seiten.

Rufen Sie in TextMaker die Seiteneinrichtung auf, indem Sie auf das kleine Symbol in der Sektion „Seite einrichten“ auf dem Ribbon-Tab „Layout“ klicken:

Im Dialogfenster Seite einrichten aktivieren Sie die Option „Gegenüberliegende Seiten“. Außerdem stellen Sie den Außenrand breiter ein als den Innenrand (Faustregel: eineinhalb- bis zweimal so breit):

Es empfiehlt sich, die Papiergröße auf A4 zu belassen. Wählen Sie nicht die Wunschgröße des fertigen Booklets (hier also DIN A5).

Denken Sie daran, dass die Seiten beim Ausdruck auf die Hälfte verkleinert werden, und wählen Sie Schriftgröße, Zeilenabstand und Seitenränder entsprechend groß.

Tipp: Seitenzahlen

Wenn Seitenzahlen am äußeren Rand der Seiten stehen sollen, rufen Sie Layout | Kapitel auf und setzen unter „Masterseiten“ bei „Unterschiedliche linke und rechte Seiten“ einen Haken:

Anschließend gehen Sie zur ersten Seite Ihres Dokuments und klicken auf das Pfeilchen des Befehls Einfügen | Seitennummer. In der sich nun öffnenden Liste gehen Sie zu Fußzeile und wählen eine der Vorlagen aus der Gruppe Außen:

Als Ergebnis sollten Sie nun ein Dokument erhalten, in dem die Seitennummer auf geraden Seiten links und auf ungeraden Seiten rechts erscheint.

2. Jetzt wird gedruckt!

Im ersten Schritt sollten Sie überprüfen, ob Ihr Druckertreiber den Broschürendruck unterstützt. Rufen Sie dazu Datei | Drucken (Strg+P) auf, klicken Sie auf „Einrichten“ und suchen Sie nach einer Einstellung, die „Broschüre“ oder „Booklet“ heißt:

Einige Druckerhersteller bieten auch komfortable Zusatzoptionen an wie z.B. das Verschieben des Seitenrands oder die Aufteilung dicker „Bücher“ in einzelne Lagen. Treffen Sie Ihre Einstellungen und klicken Sie auf „Drucken“ – alles andere macht der Drucker automatisch.

Wenn Ihr Druckertreiber keinen Broschürendruck unterstützt, hilft folgender Umweg: Exportieren Sie Ihr Dokument als PDF (Datei | PDF-Export). Öffnen Sie die PDF-Datei anschließend mit dem Adobe Reader. (Wenn Sie den Adobe Reader noch nicht haben, können Sie ihn kostenlos von der Adobe-Website herunterladen.) Rufen Sie in Adobe Reader Datei > Drucken auf, und es öffnet sich der Adobe-Druckdialog.

Klicken Sie dort auf „Broschüre“:

Ein besonderer Vorzug des Adobe-Druckdialogs ist die Vorschaufunktion. Mit dieser können Sie ohne Probedrucke prüfen, ob das Ergebnis Ihren Vorstellungen entspricht, und gegebenenfalls die Einstellungen anpassen.

Da für den Broschürendruck die Vorder- und Rückseite jedes Blatts bedruckt werden muss, ist ein Drucker mit automatischer Duplexfunktion ideal. Unterstützt Ihr Drucker keinen Duplexdruck, müssen Sie zweimal drucken. Wählen Sie im Drucken-Fenster von TextMaker zunächst „Nur ungerade Seiten“ und „Umgekehrte Reihenfolge“. Dann legen Sie den Papierstapel, der aus dem Drucker kommt, wieder ein und drucken erneut, diesmal mit der Einstellung „Nur gerade Seiten“ wählen und abgeschalteter Option „Umgekehrte Reihenfolge“.


Klaus Bailly

Über den Autor: Klaus Bailly ist früherer Direktor des Gymnasiums Vogelsang in Solingen. Seinen Un-Ruhestand verbringt er in Lübeck und nutzt ihn unter anderem, indem er als stets präsenter SoftMaker Volunteer „Jossi“ in unserem Diskussionsforum anderen Anwendern mit Rat und Tat zur Seite steht. Wenn da gerade mal nichts zu tun ist, unterstützt er strauchelnde Kandidaten bei „Wer wird Millionär“ als Telefonjoker. Ja, er hat die richtige Antwort gegeben.

 

Hinweis: Dieser Blogbeitrag erschien ursprünglich am 18. Juli 2016 und wurde am 18. Oktober 2021 für TextMaker 2021 aktualisiert.

Kommentare  

Bin ich froh, dass ich neben Word auch immer zu bestimmten Gelegenheiten Ihr Programm nutze.
In dieser Anleitung zum Broschürendruck habe ich den entscheidenden Hinweis bekommen, nämlich, dass man/frau die Seiten nicht in Querformat + Spalten in den Druckvorgang schicken darf, sondern, dass das dann duch die Wahl von "Broschürendruck" vom Programm erledigt wird. Herzlichen Dank für die genaue und exakte Beschreibung.
Dankbar und erfreut.
Regula
Ich wusste gar nicht, dass man so einfach eine Broschüre drucken lassen kann. Das werde ich demnächst auch einmal ausprobieren. Ich sitze gerade an meiner Abschluss arbeit und muss diese bald drucken lassen. Leider kann ich das nicht selbst tun. Sie muss von der Druckerei auch gebunden werden!
https://www.lehrmittelstelle.at/schwechat
Eine Frage zu dem Thema quält mich seit Jahren: Warum soll der Außenrand eineinhalb- bis zweimal so breit sein wie der Innenrand? Damit geht doch unnötig viel Platz verloren und die Schrift wird zwangsläufig zusätzlich verkleinert. Was sollen die großen freien Flächen außen herum? Mein Problem ist, dass mein heutiger Drucker (HP Officejet 6700) schon von sich aus die Außenränder stark verbreitert, auch bei PDF-Dokumenten über Adobe Reader gedruckt, und ich nicht weiß, wie ich das verhindern kann. Ich finde keine Einstellmöglichkeiten für die Ränder beim Broschüredruck. In der Vorschau erscheint es so, wie ich es haben möchte, aber beim Ausdruck werden die Außenränder viel breiter. Wer weiß da einen Rat?
Prinzipiell können Sie die Innen- und Außenränder der Broschüre auch symmetrisch anlegen. Die Breite der Seitenränder ist jedoch entscheidend für das typografische Gesamtbild der Broschüre. Letztlich ist es natürlich immer eine Frage der persönlichen Präferenzen. Am besten probieren Sie einfach selbst aus, mit welchen Einstellungen Ihnen das Ergebnis am besten gefällt.

Betreffend die durch Ihren Drucker erzeugten Seitenränder: TextMaker verrechnet die von Ihrem Drucker nicht bedruckbaren Bereiche im Ausdruck mit den eingestellten Seitenrändern. Im Ergebnis sollte deshalb keine Abweichung von den in TextMaker eingestellten Rändern zu sehen sein – sofern Sie die Broschüre direkt aus TextMaker ausdrucken. Falls Sie die Broschüre erst exportieren und dann aus einem anderen Programm wie Adobe Acrobat Reader heraus drucken, kann es jedoch sein, dass Sie ein anderes Ergebnis erhalten.
Klasse Beitrag, allerdings ist folgender Passus etwas mehrdeutig geschrieben und bedarf in meinen Augen einer Erläuterung:

"Denken Sie daran, dass die Seiten beim Ausdruck auf die Hälfte verkleinert werden, und wählen Sie Schriftgröße, Zeilenabstand und Seitenränder entsprechend groß."

Hier wird die Fläche (!) halbiert und damit ändern sich alle im Dokument angegebenen Längen und Größen (lineare Größen) um den Faktor "Wurzel aus 2". Damit müssen alle Schriftgrößen und Abstände nicht mit dem Faktor 2, sondern mit 1,4…1,5 (genau sind es 1,414) umgerechnet werden. Aus einer 10 pt Schrift muß demnach eine 14 pt oder 15 pt werden. Gleiches gilt auch für die Seitenränder.
Der Beitrag ist sehr gut, kommt aber für mich um Jahre zu spät. Ich musste mir alles selbst erarbeiten.
Einen Hinweismöchte ich aber noch ergänzen: Die Seiten sollten als DIN A 5 formatiert werden. Damit die Schrift die richtige Größe hat. Bei DIN A 4 Vergütung man sich leicht und wählt eine zu kleine Schriftgröße (Man muss die Seite sonst gedanklich verkleinern).
Dieser Bericht ist eine Bereicherung in diesem Blog.
Auch der Vorgänger hatte was
Ich wünsche mir mehr davon, wenngleich es auch manchmal
Lösungen mit weiterer Software gibt.
Ich bin und bleibe nun mal Fan von Softmaker Office seit 1997

Gruß Harald
Sehr geehrter Herr Bailly, wirklich gute Schilderung - DANKE!

FG aus Niedersachsen

PS: Es sollte vielmehr solcher Anleitungen geben, dann wird der Platzhirsch zumindest
in kleinen Gesellschaften Marktanteile verlieren. Bsp.: Briefvorlagen mit Adressdatenbank,
Makro für Speicherung nach Kunde etc. etc.

Softmaker Office (TextMaker, Calc ist wirklich PRIMA!!
... zu spät.

Habe mir ein Programm installiert, um PDF-Dokumente (ex TextMaker) in Booklets zu drucken. War also gar nicht nötig. Das ist wie immer, dieser Tage. Leute, wie ich, lesen nicht mehr im Voraus, bereiten sich nicht mehr vor, glauben erst mal nicht daran, dass hinter einer Aufgabe pure Technik steckt, die gemeistert werden will und kann.

Und dann suchen sie nach Lösungen für Probleme, die schon hundertmal gelöst sind...
HA! Diesen Blog-Eintrag werde ich zum Wurfgeschoss umwandeln und der nächste der fragt: Wie kann ich ... BAMM! Zwischen die Augen. Ich übe vor dem Spiegel.
Bravo!

Derart leicht verständliche Erklärungen würde ich mir bei allen Themen wünschen.

Besten Dank, freundliche Grüße und weiter so!
Obwohl CANON - Drucker das per "Seite Einrichten" auch genau so können, ist der Artikel hilfreich,
weil er den Vorgang verständlich macht und eine Menge Probiererei spart.
Alles gute!
Danke. Endlich etwas Verständliches.
Sehr schöner Artikel, gut erklärt. Habe mich bisher damit schwer getan und das Ergebnis war meist nicht so toll. Vielen Dank dafür
Gut erklärt, nützlicher Artikel, vielen Dank!
Hallo!

Super Artikel, einfach klasse! Wenn da noch ein youtube-Video davon wäre... dann wäre das der Oberhammer!

MfG

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